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Wieviel Girokonten gibt es?

Wie viele Girokonten in Deutschland gibt es?

Eine einfache Frage, könnte man meinen. Und leicht zu messen, sollte man auch meinen. Eine Bank wird schon wissen, wie viele Konten sie führt und zu wem sie gehören. Allein schon aus Compliance- und Governance-Gründen. Dann muss die Bank die Daten nur noch an die Bundesbank melden. Die addiert sie dann und fertig ist die Antwort.

So schön, so einfach und leider falsch.

Die entsprechende Statistik der Bundesbank, die inzwischen dankenswerterweise halbjährlich erscheint, enthält zahlreiche Positionen, die zwar irgendwie nach Girokonto klingen. Leider hilft keine dieser Zahlen jedoch wirklich weiter, auch nicht definitorisch. Zur Problematik im Zeitverlauf überraschend stark schwankender Zahlengrößen kommen wir gleich noch…

In allen Zahlen der Bundesbank fehlen z. B. die Konten, die zum Meldestichtag einen negativen Saldo aufweisen. Die Anzahl der Girokonten wird also strukturell zu niedrig ausgewiesen. Warum das so ist, konnten wir nicht herausfinden. Vielleicht ist die Bankenaufsicht schuld, vielleicht die EZB oder es gibt ganz andere – sicher überzeugende – Gründe.

Egal, die Angaben der Bundesbank beantworten die Frage nach der Zahl der  Girokonten jedenfalls nicht. Die beste Näherungsgröße betrug zuletzt also per Dezember 2023 106,5Mio. für Privat- und Unternehmenskunden (siehe Grafik) und wie gesagt ohne Konten mit negativen Salden.

Aber zumindest die Trends stimmen ja wohl!? Nein, leider auch nicht

Wir wissen also nicht, wie viele Girokonten es in Deutschland gibt. Aber wir können zumindest ableiten, wie stark der Markt wächst, oder? Denn die strukturellen Probleme  Herausforderungen bleiben hoffentlich über die jeweilige Zeitperiode konstant. Das ist dann wie bei einer Bruchrechnung, bei der oben und unten dieselbe Zahl (oder hier: dasselbe Problem) steht und wir kürzen es einfach raus. Problem weg!

Das geht aber leider auch nicht. Je nachdem, welchen Zeitraum wir betrachten, kommen wir zu deutlich unterschiedlichen Ergebnissen. Diese schwanken zwischen einem deutlichen Wachstum in den letzten 6 Monaten und einer Stagnation über einen Zeitraum von 18 Monaten (siehe wieder Grafik). Weiter zurück gehen können wir nicht, da die Statistik umgestellt wurde und keine revidierten Zahlen vorliegen. Nun ja…

Die Volatilität der Daten ist wahrscheinlich auf neue technische Routinen und Prozesse bei den meldepflichtigen Banken und Nicht-Zahlungsverkehrsdienstleistern zurückzuführen, die möglicherweise noch nicht endgültig abgeschlossen sind. Insofern sind die Daten als vorläufig zu betrachten und können weiteren Revisionen unterliegen, heißt es seitens der Bundesbank.

Zwei gute Nachrichten zum Schluss

– Die Aussagen zu Trends oder Wachstum dürften in Zukunft erfahrungsgemäß verlässlicher werden. Wir müssen uns eben nur noch etwas gedulden. Neue Deutschlandgeschwindigkeit heißt das in Kanzlersprech.

– Wer verlässliche Informationen zu Girokonten in Deutschland benötigt, dem kann der Datendienstleister Ihres Vertrauens Barkow Consulting weiterhelfen.
Unsere Datenseelsorge erreichen Sie ganztägig unter Info@BarkowConsulting.com.