Immo-Fonds: Wie geht’s nun 2025 weiter?
Dass offene Immobilienfonds im Gesamtjahr 2024 6 Mrd. Euro Mittelabflüsse zu verzeichnen hatten, haben wir bereits letztens berichtet. Das ist zwar unkomfortabel, aber die Fonds haben dies offensichtlich wegstecken können.
Die viel wichtigere Frage ist daher, wie es nun 2025 weitergehen wird. Die meisten Anleger unterliegen einer Kündigungsfrist, sodass die Fonds die Mittelabflüsse der nächsten 12 Monate bereits kennen und entsprechend einplanen können. Da uns diese Informationen nicht vorliegen, müssen wir uns an anderen Parametern orientieren, und hier kommt die jeweilige Nachrichtenlage ins Spiel:
Schlechte Nachrichten aus dem Sektor können zu Anteilskündigungen und dann mit 12 Monaten Zeitverzögerung zu Mittelabflüssen führen.
Zudem ist es sehr wahrscheinlich, dass Anleger im Rahmen ihrer Verkaufsentscheidung auch eine Internetrecherche betreiben. Insofern haben wir im nachstehenden Chart die Suchanfragen für den Begriff „Immobilienfonds“ dargestellt. Blau hervorgehoben haben wir das Ende des Jahres 2023, also den Zeitpunkt der Signa-Insolvenz. Entsprechende Kündigungen sollten wir spätestens in den Mittelabflüssen für Januar oder Februar 2025 sehen. Zu einem noch deutlicheren Anstieg der Suchanfragen hat allerdings die Wertberichtigung des ZBI Uni Immo-Fonds im Juni 2024 (ebenfalls in blau) geführt. Auch wenn Suchanfragen sicherlich nicht eins zu eins in Mittelabflüsse übertragen werden können, könnte es Mitte des Jahres 2025 nochmals zu höheren Abflüssen kommen.