Kontaktieren Sie uns:
+49 (0) 157 3236 7245 |
Info@BarkowConsulting.com

Die Explosion des Geschäftsberichts

Im Rahmen unserer Research-Tätigkeit kommt es regelmäßig vor, dass wir bei der Datenrecherche auf Geschäftsberichte und andere Bestandteile der Unternehmensberichterstattung zurückgreifen. Dieses Jahr ist uns dabei aufgefallen, dass der Geschäftsbericht der Deutschen Bank die 800-Seiten-Schallmauer durchbrochen hat. Mit 818 Seiten hat der Geschäftsbericht 2024 gegenüber seinem Vorgänger um 247 Seiten bzw. 43 % zugelegt.

Er lag damit auch erstmals über dem US-amerikanischen 20-F-Bericht, der es „nur“ auf 706 Seiten brachte – und der der Analystengemeinde dank seines sagenumwobenen Umfangs regelmäßig Schweißperlen auf die Stirn treibt.

Aber auch die Geschäftsberichte anderer deutscher Banken sind deutlich gewachsen. Grund dafür ist vor allem die erstmalige Integration des Nachhaltigkeitsberichts, der bis 2023 separat veröffentlicht wurde – im Falle der Deutschen Bank zuletzt mit stolzen 322 Seiten. Versierte Kopfrechner oder Taschenrechner-Nutzer werden also schnell feststellen: Auf vergleichbarer Basis ist der Geschäftsbericht sogar geschrumpft.

Nichtsdestotrotz zeigen wir in der nachstehenden Grafik die langfristige Entwicklung des Seitenumfangs der Deutsche-Bank-Geschäftsberichte. Im Jahr 1952 kam der Geschäftsbericht der Rheinisch-Westfälischen Bank – damals die größte der drei Vorgängergesellschaften – auf gerade einmal 21 Seiten. Seitdem ging es fast kontinuierlich bergauf.

Schade nur, dass man bestimmte Informationen trotzdem nicht immer findet – man denke etwa an so „exotische“ Fragestellungen wie die Höhe des deutschen Unternehmenskreditgeschäfts. Wird wahrscheinlich aber aufgenommen, wenn wir die 1.000-Seiten-Marke knacken…
PS:
Zum Glück wird der Geschäftsbericht nur noch selten gderuckt und versendet. So wird wenigstens der Regenwald gechohnt.