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Der Anfang vom Ende des Baufi-Booms? Teil II

Neugeschäft im August 2022 schon 19% unter Vorjahr

Die seit Beginn des Jahres stark steigenden Baufinanzierungszinsen schlagen sich nun augenscheinlich auch in der Nachfrage nach Baufinanzierungen deutlich nieder. Das ergibt sich zumindest aus den jüngsten Daten der EZB bzw. der Deutschen Bundesbank.

Lag das abgeschlossene Neufinanzierungsvolumen gegenüber Vorjahr im Mai noch fast 20% im Plus, drehte es bereits im Juni deutlich ins Minus. Im Juli lag es dann schon 16% unter Vorjahr. Im August beschleunigte sich der Rückgang weiter auf minus 19%, dem stärksten Rückgang seit Mitte 2016.

Zu berücksichtigen ist hierbei, dass das von der EZB bzw. Deutschen Bundesbank ausgewiesene Neugeschäft sowohl aus Verlängerungen/Neuverhandlungen bereits bestehender Finanzierungen als auch erstmals abgeschlossenen Krediten besteht. Letztere werden nicht separat ausgewiesen, sind aber vermutlich noch stärker zurückgegangen.

Wohl weiterer Rückgang im September

Alternative Daten bietet seit der Corona-Pandemie das statistische Bundesamt, das wohl im wesentlichen die Anzahl neu abgeschlossener Baufinanzierungen anhand von SCHUFA-Anfragen auswertet. Die Daten sind zwar vermutlich etwas weniger repräsentativ, werden dafür aber zeitnäher berichtet und reichen daher bereits bis Mitte September.

Das jährliche Wachstumsrate ist auch bei den SCHUFA-Daten Anfang Juni ins Minus gedreht. Aktuell weisen sie per Ende September minus 18% aus.

Steigende Zinsen lösen regelrechten Refinanzierungsboom im ersten Quartal aus

Im ersten Quartal wurde der Rekordwert von €16Mrd. vorzeitig refinanziert, offensichtlich aus Furcht vor steigenden Zinsen. Den Höhepunkt erreichte die Refinanzierungswelle im März mit €6,2Mrd., dem zweithöchstem Wert seit Beginn der Datenaufzeichnungen im Jahr 2015.

Seit Juni hat sich Refinanzierungsvolumen aber bereits wieder normalisiert und liegt unter dem monatlichen Durchschnittswert von €4Mrd..