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Anteilsrückgaben über eine Milliarde

Offene Immobilien-Publikumsfonds mussten im Juli zum zwölften Mal in Folge Nettomittelabflüsse hinnehmen. Diese beliefen sich auf minus 729 Millionen Euro und erreichten damit einen neuen Höchststand seit Mitte 2010. Sie lagen damit natürlich auch deutlich über dem niedrigen Juni-Wert von 241 Millionen Euro. Letzterer wurde übrigens am 7. August 2024 revidiert bzw. neu ausgewiesen. Ursprünglich stand hier sogar nur ein Abfluss von 83 Millionen Euro.

Insgesamt beläuft sich der Nettomittelabfluss nun auf 3,6 Milliarden Euro innerhalb eines Jahres.

Die Mittelrückflüsse, also die Rückgabe von Fondsanteilen brutto, überschritten im Juli mit 1,1 Milliarden Euro erstmals seit Anfang 2011 wieder die Milliardengrenze. Der Bruttoabsatz von Fondsanteilen belief sich im Juli auf 403 Millionen Euro und profitierte erneut von automatisch wiederangelegten Fondsausschüttungen, die im Juli saisonal bedingt erneut recht hoch ausfielen.

Der negative Trend bei allen drei Kennziffern – Bruttoabsatz, Nettomittelabflüsse und Bruttomittelrückflüsse – setzte sich damit im Juli fort bzw. beschleunigte sich sogar. Nach Abzug von Sparplänen und automatischen Wiederanlagen dürfte der Bruttoabsatz weiterhin nahe der Nulllinie liegen.

Immerhin scheint sich eine gewisse Stabilisierung auf den gewerblichen Immobilienmärkten in Deutschland abzuzeichnen, die zeitverzögert auch zu einer Entlastung bei den Publikumsfonds führen könnte. Hinzu kommt, dass die Zinsen für Tages- und Festgelder gesunken sind und damit alternative Anlagen an Attraktivität verloren haben.

Es bleibt zu hoffen, dass sich dies möglichst bald positiv auf die Kündigung von Fondsanteilen auswirkt. Aufgrund der Kündigungsfrist von 12 Monaten für einen Großteil der Fonds ist aber auch dann zunächst keine Verbesserung der Mittelabflüsse zu erwarten.