Wie groß sind Deutschlands Großbanken? Teil II
Vor kurzem haben wir bereits die Marktanteile der drei größten Banken in Deutschland dargestellt. Das sind nach der Statistik der Deutschen Bundesbank die Deutsche Bank, die Commerzbank und die Unicredit mit der Marke Hypovereinsbank. Das Ergebnis war – wenig überraschend, dass sie gemessen an ihren Marktanteilen relativ klein sind. In allen wichtigen Produktkategorien liegt ihr Anteil unter 30%.
Auch im internationalen Kontext ist der nationale Marktanteil der deutschen Großbanken sehr gering. So kommen die fünf größten deutschen Banken nach der EZB-Statistik gemessen an ihrer Bilanzsumme gerade einmal auf einen Anteil von 33,4%. Damit liegen sie im Euroraum auf dem vorletzten Platz. Nur in Luxemburg, einem nach fast allen Kriterien besonderen Bankenmarkt, ist der Anteil der fünf größten Banken noch geringer. Der Durchschnitt im Euroraum ist mit 69,5% mehr als doppelt so hoch. Zudem ist zu berücksichtigen, dass gerade die deutschen Großbanken über sehr lange Bilanzen verfügen, die ihren Marktanteil insofern erhöhen.
Betrachtet man die Marktkonzentration bei Krediten anhand des so genannten Herfindahl-Indexes, so liegen alle deutschen Banken mit einem Wert von 1,26% sogar mit deutlichem Abstand auf dem letzten Platz im Euroraum.
Definition des Herfindahl-Indexes
Der Herfindahl-Index (Herfindahl-Hirschman-Index, HHI) misst die Marktkonzentration und dient als Indikator für den Wettbewerb in einem Markt. Er wird berechnet, indem die Marktanteile aller Unternehmen im Markt quadriert und addiert werden. Je höher der Wert, desto höher die Konzentration und desto geringer der Wettbewerb.